Papier bleibt das am meisten wiederverwertete Material in Europa, Österreich liegt mit allen Kennzahlen im Spitzenfeld. Die österreichische Papierindustrie setzt ca. 2,3 Millionen Tonnen Altpapier ein.
Neben Holz ist Altpapier die zweite wichtige Rohstoffquelle zur Papierproduktion. Gegenwärtig werden 2,5 Millionen Tonnen Altpapier (zzgl. 8 Mio Efm Holz) für die schlussendliche Gesamtproduktion von ca. 5 Millionen Tonnen Papier-, Pappe und Kartonprodukten eingesetzt. Österreich nimmt mit einer Altpapier-Recyclingquote von ca. 72% eine absolute Spitzenposition in der EU ein. Dennoch müssen nahezu 1,2 Millionen Tonnen Altpapier importiert werden. Im Sinne einer „Circular Economy“, müssen die Altpapiersammelziele optimiert und in den neuen EU-Mitgliedsstaaten an das mitteleuropäische Niveau herangeführt werden. In diesem Zusammenhang ist es auch unumgänglich die Deponierung und Verbrennung von Altpapier zu verhindern. Speziell in den neuen EU-Mitgliedsstaaten müssen Anreize geschaffen werden, die die Sammlung von Altpapier forcieren.
Z.B.: in Polen werden noch große Altpapier-Potenziale geortet, welche aber nur durch ein gut strukturiertes Sammel-System, gekoppelt mit einer breiten Akzeptanz der Bevölkerung, zu heben sind. In Österreich liegt die Recyclingquote in den letzten Jahren immer deutlich über 70 %. Das ist ein europäischer Spitzenwert, der durch eine traditionell hohe Sammelmoral der Bevölkerung und durch die vorhandenen guten Sammelsysteme erreicht wurde. Schon seit 1991 existiert ein Altpapierübereinkommen, in dem alle Altpapier verarbeitenden Betriebe garantieren, die gesamte Menge des in Österreich gesammelten Altpapiers zu übernehmen, sofern die Qualität eine Wiederverwertung zulässt. Dieser freiwilligen Selbstverpflichtung entsprechend haben die Fabriken die gesamte im Inland angebotene Menge übernommen und wieder zu Neupapier verarbeitet. Für die effiziente und verantwortungsvolle Beschaffung des Rohstoffes ist eine garantierte Qualität des Altpapiers bei Anlieferung für die Papierfabriken wichtig. Dies wird durch die Europäische Altpapiersortenliste EN 643 gewährleistet.
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