Angriff auf Eigentum abwehren
Keine generelle Öffnung des Waldes für Mountainbiker.
Diverse Gruppen fordern die generelle Öffnung aller Forststraßen und Waldwege für Mountainbiker. Die diesbezügliche Änderung des Forstgesetzes wäre ein massiver Eingriff ins Eigentum. Daher sind alle zum Handeln aufgerufen.
Aktuell fordert eine Organisation namens „upmove“, die eine Natur-Eventagentur betreibt, die generelle Öffnung von Forststraßen und Waldwegen für Mountainbiker. Die „Naturschutzorganisationen“ Naturfreunde Österreich und der Alpenverein treten ebenfalls für die „freie Fahrt für Biker auf Forststraßen“ ein. Respekt vor dem Eigentum anderer und die Rücksichtnahme auf die Natur werden von diesen in der Diskussion mit fadenscheinigen Argumenten vom Tisch gewischt. Im Vordergrund stehen das „Recht auf Bewegungsfreiheit“ und die längst überfällige Legalisierung „illegaler“ Aktivitäten.
Weitere Teilenteignung droht
Der Gesetzgeber hat 1975 im § 33 des Forstgesetzes das Betreten des Waldes zu Erholungszwecken klar geregelt. Es handelt sich um ein Legalservitut, d. h. ein durch ein Gesetz eingeräumtes Recht, das von allen ausgeübt werden darf und vom Waldeigentümer geduldet werden muss. Um auch alle anderen Waldwirkungen wie die Nutz-, Schutz- und Wohlfahrtswirkung für die Zukunft abzusichern, sind andere Aktivitäten wie das Befahren, Zelten, Reiten oder Anlegen von Langlaufloipen nur mit Zustimmung des Grundeigentümers erlaubt. Nun droht aber, dass eine Ausweitung auf das „Radfahren im Wald“ erfolgt. Aktuell existieren rund 27.000 km Mountainbike-Strecken auf rechtlich abgesicherter Basis – eine Streckenlänge von Graz bis Peking. Das Mountainbikemodell 2.0 des Landes Tirol, die Gemeinde Bad Kleinkirchheim und andere sind international herzeigbare Beispiele. In Abstimmung mit allen Betroffenen entsteht daraus eine Win-win-Situation und nicht ein Zustand, wo mit Ausnahme einiger weniger Extrembiker alle anderen – allen voran Waldeigentümer und Forstarbeiter – zu den Verlierern zählen.
Vertragliche Lösungen schützen
Bei der vertraglichen Freigabe von Mountainbikerouten wird durch eine Haftpflichtversicherung, die zumeist von Tourismusverbänden oder Gemeinden abgeschlossen wird, das alleinige Risiko vom Grundeigentümer abgewendet. Von den Befürwortern einer „generellen Öffnung“ wird verschwiegen, dass im Schadensfall das Schadenersatzrecht für alle Verkehrsteilnehmer, vom Mountainbiker über den Lenker eines Kraftwagens bis hin zum Wanderer, gleichermaßen zur Anwendung kommt. Die Situation würde sich bei einer „generellen Freigabe“ massiv verschärfen. Jeder kennt die Situation bei einem Verkehrsunfall, wo fast immer Teilschuld droht.
Forststraßen sind Arbeitsplatz
Forststraßen werden dazu errichtet, um die Waldpflege und die Holzernte im Sinne der Gesellschaft überhaupt erst zu ermöglichen. Forststraßen sind daher primär Betriebsstätte und Arbeitsplatz. Für den betroffenen Waldeigentümer und für den Waldarbeiter unzumutbar, wenn er bei der Arbeit allerorts mit einem Mountainbiker rechnen muss. Niemand käme auf die wahnwitzige Idee, für Trialfahrer den Rundholzplatz eines Sägewerkes zu öffnen. Es ist auch davon auszugehen, dass eine weitere Beunruhigung von Wildtieren durch die „Freizeit- und Spaßgesellschaft“ auch die vielerorts angespannte Wildschadenssituation verschärfen würde.
Stimme erheben – „Sicherheit im Wald – für alle“
Die Befürworter einer weiteren Waldöffnung haben Unterschriftenaktionen gestartet und liegen gemeinsam derzeit bei über 40.000 Unterschriften. Hier gilt es massiv dagegenzuhalten. Der Österreichische Forstverein hat daher die Kampagne „Sicherheit im Wald – für alle“ ins Leben gerufen, die sich gegen eine generelle Öffnung des Waldes für Mountainbiker und damit gegen eine Änderung des Forstgesetzes ausspricht. Der Forstverein tritt vielmehr für eine kontrollierte Ausweitung des Mountainbike-Netzes ein, auch zum Wohle der Natur. Auf www.sicherheitimwaldfueralle.at kann jeder diese Aktion online unterzeichnen. Sie sind auch herzlich eingeladen, Freunde, Verwandte und Bekannte auf diese Aktion aufmerksam zu machen und zur Unterstützung zu motivieren. Unterschriftenlisten stehen auch auf genannter Homepage als Download zur Verfügung.