Externe Einflüsse wie Luftverschmutzung, überhöhte Wildbestände, Beunruhigung des Wildes und Waldweide führen regional zu Belastungen des Ökosystems, gefährden den Wald aber im Allgemeinen nicht existenziell.
Witterungsbedingte Katastrophen und Schädlingsmassenvermehrungen führen immer wieder zu durchaus großen wirtschaftlichen Schäden und Beeinträchtigungen der Waldfunktionen. Insbesondere im Schutzwald erschwert oftmals das Zusammenwirken mehrerer Schadfaktoren die Bemühungen um stabile Waldbestände. 2013 wurden keine sehr großen Schadensereignisse verzeichnet. Die Holzeinschlagsmeldung 2013 weist 3,4 Mio. Erntefestmeter (Efm) oder 20% des Einschlages als Schadholz aus. Damit lag der Schadholzanfall zwar um 4% über dem des Vorjahres, aber 46% unter dem 10-jährigen Durchschnitt. Die Überwachung des Waldzustandes erfolgt insbesondere durch Erhebungen des BFW.
Aus Waldschutzsicht kann das Jahr 2013 in Österreich als reich an Schadursachen, aber frei von außergewöhnlich hohen Schäden charakterisiert werden. Die abiotischen Schäden haben auch 2013 (nach einem sehr niedrigen Ausmaß im Jahr 2011) weiter zugenommen. Die Schäden durch Schnee und Wind betrugen jeweils etwas über 910.000 fm. Im Falle des Schneebruchs bedeutet dies fast eine Verdopplung der Schäden gegenüber dem Vorjahr, die Windwurfschäden stiegen um knapp 20%. Zusammen fielen dadurch 1,8 Mio. fm Schadholz an (+50%). Am stärksten waren die Steiermark und Niederösterreich betroffen. Der Abwärtstrend bei den Borkenkäfer-Schadholzmengen setzte sich 2013 nicht weiter fort. Nach der Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren betrug die Summe aller Borkenkäferschäden 1,05 Mio. fm nach 0,88 Mio. fm im Jahr 2012. Dabei entfiel der Großteil auf den Buchdrucker mit 750.000 fm, was eine Steigerung um fast 50.000 fm bedeutet. Dramatischer war die Zunahme des Schadholzanfalles durch den Kupferstecher. Dieser verdoppelte sich innerhalb eines Jahres auf 255.000 fm. Besonders stark war der Anstieg im Bundesland Steiermark.Die Fraßgemeinschaft der Frostspanner setzte auch 2013 ihren Aufwärtstrend fort. Hinter den Erwartungen blieben die Schäden durch den Eichenprozessionsspinner, der im Vorjahr kaum auffiel. Bedingt durch die feuchtkühle Witterung des Frühjahres wurde die Entwicklung und Ausbreitung von Nadel- und Blattpilzen sowie auch von Triebsterbenserkrankungen in Teilen Österreichs begünstigt. Ein neu entdecktes Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers in Oberösterreich macht abermals intensive Bekämpfungsmaßnahmen gegen diesen Quarantäneschädling notwendig.
Die Ergebnisse der Österreichischen Waldinventur 2007/09 zeigen für die Schadenssituation aufgrund von Wildverbiss im Bundesdurchschnitt keine Verbesserung. Hauptprobleme sind die Entmischung durch selektiven Verbiss, der Verlust von stabilisierenden Baumarten und das zunehmende Verjüngungsdefizit im Schutzwald. Auch das Wildeinflussmonitoring gibt keine Entwarnung. Auf etwa zwei Dritteln der Verjüngungsflächen wird die Verjüngung durch Verbiss mittel oder stark beeinflusst. Alarmierend entwickelten sich die Schälschäden. Sowohl die Zahl der geschälten Stämme als auch die jährliche Neuschälung sind weiter angestiegen. Die Waldinventur weist im Ertragswald 9,1 Prozent aller Stämme als geschält aus. Als eine Reaktion auf diese Situation wurde der Forst&Jagd-Dialog ins Leben gerufen. Nach der Unterzeichnung der „Mariazeller Erklärung“ 2012 durch höchste Forst- und Jagdrepräsentanten wurden zwischenzeitlich drei Arbeitsgruppen eingerichtet. Diese bearbeiten Themen wie Bewusstseinsbildung, Kommunikation und Motivation, Schadensbewertung und Interpretation von Wildschadenserhebungen sowie eine inhaltliche Analyse der landesjagdrechtlichen Bestimmungen. Durch die paritätische Besetzung der Arbeitsgruppen wird die Legitimität des Dialogs sichergestellt. In jährlich stattfindenden Board-Sitzungen erfolgen die Evaluierung der Arbeitsgruppenergebnisse und die Festlegung weiterer Arbeitsschritte.
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