Stabile Entwicklung trotz internationaler Konjunkturabschwächung
Wie schon in den letzten Jahren hat sich die österreichische Plattenindustrie trotz schwierigen konjunkturellen Umfeldes stabil entwickelt. Ein wichtiger Parameter dabei ist die Exportquote und der Außenhandelsüberschuss. Diese beiden Indikatoren belegen die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Werke.
Die Branche kann sich jedoch nicht zur Gänze der konjunkturellen Abschwächung entziehen und muss daher sehr flexibel auf den einzelnen Märkten in den wichtigsten Abnahmesektoren Möbel und Bau agieren. Dies gelingt recht gut, allerdings vielfach auf Kosten der Ertragslage. Hierbei spielen auch die Vormaterialkosten eine wichtige Rolle.
Weiters haben die Plattenwerke in den letzten Jahren durch gemeinsame Anstrengungen der Mitarbeiter und des Managements eine weitere Optimierung der Produktionsabläufe, des Marketings und des Vertriebes erreicht.
Wie schon betont, ist eine Exportquote von bis zu 80% ein klarer Leistungsbeweis für die österreichischen Standorte. Es verstärken sich allerdings die kritischen Äußerungen von Unternehmensseite an den zunehmenden Standortproblemen Österreichs.
Der österreichischen Plattenindustrie stehen österreichische Eigentümerfamilien vor. Dies gilt nach wie vor für den größten Teil der österreichischen Holzindustrie. Dieser familiäre Hintergrund sichert eine nachhaltige Unternehmensentwicklung und stellt damit einen der wesentlichen Gründe dar, warum die österreichischen Standorte der Plattenindustrie gehalten werden. Durch die internationale Dimension der Branche mit über 40 Standorten in ganz Europa ist der Standortwettbewerb innerhalb der Unternehmensgruppen sehr transparent.
Um die österreichischen Standorte aber auch zukünftig durch Investitionen abzusichern, stehen zunehmend Themen wie Rohstoffversorgung, Transportlogistik, sozialpolitische Rahmenbedingungen und ganz allgemein ein industriefreundliches Klima im Fokus.
Nach den derzeitigen vorliegenden Außenhandelszahlen ergibt sich trotz leicht rückläufiger Exporte wiederum ein höchsterfreulicher Außenhandelsüberschuss. Demnach wäre der Überschuss, bezogen auf Spanplatten, MDF und sonstigen Faserplatten wieder mit ca. EUR 700 Mio. anzusetzen.
Hohe produktionstechnische Standards sowie eine jahrzehntelange Erfahrung im Produktionsmarketing bilden die Basis für den Erfolg dieser überwiegend international agierenden Branche.
Die Österreichische Span-, MDF-, und Faserplattenindustrie gehört mit über 3.000 direkt Beschäftigten – und darüber hinaus mehreren tausend indirekt Beschäftigten – zu jenen Branchen, die verlässlich seit vielen Jahren ihren Mitarbeitern eine hohe Arbeitsplatzsicherheit bieten.
Insbesondere in Regionen, die zum Teil mit strukturellen Problemen zu kämpfen haben, kommt der Plattenindustrie als Arbeitgeber eine besondere Bedeutung zu.
Die Bewältigung der Krisenjahre nach 2008 ist ein guter Beweis für die hohe Wettbewerbsfähigkeit dieses österreichischen Industriezweiges mit seiner familiären Eigentümerstruktur.
Die Absicherung der langfristigen kontinuierlichen Rohstoffversorgung mit Holz ist ein ganz entscheidender Faktor der österreichischen Plattenindustrie und natürlich der gesamten Holzindustrie. Die Forcierung der energetischen Nutzung von Holz am Beginn der Wertschöpfungskette beeinträchtigt die Zukunftsaussichten nicht nur für die Holzwerkstoffindustrie sondern auch für die gesamte Holzindustrie.
Quelle: Branchenbericht der Österreichischen Holzindustrie 2014/2015
Salzburger Wald & Holz Gespräche 2015 |
Möbel aus… Karton! |