Später und schneearmer Winter dämpft Ergebnis
Die positiven Erwartungshaltungen zu Beginn der Saison 2014/15 erfuhren durch den späten Winterbeginn einen starken Dämpfer. Die daraus resultierende Anfangsschwäche auf den wichtigen europäischen Skimärkten ließ sich nicht mehr aufholen. Die Entwicklung im Osten, insbesondere in Russland, hat in den Verkaufszahlen Spuren hinterlassen. Die gute Performance der letzten Jahre in Russland machte die dortige jüngste politische Lage wieder zunichte.
Hingegen bestätigte sich der positive Trend auf den amerikanischen Märkten, allen voran die USA, und in Asien. Die Skiindustrie ist also für die Saison 2015/16 stark gefordert. Eine früh startende schneereiche Saison ist notwendig, da sonst die Marktvolumina empfindliche Rückgänge zu verzeichnen hätten.
Der Markt im Tourenbereich stieg in den vergangenen Jahren stetig. Dieser Sektor sorgt jetzt für einen Innovationsschub im gesamten Ski und Schuhbereich. Anfang der Neunziger-Jahre kam dieser Impuls aus dem Rennlauf, um die Jahrtausendwende war es die Entwicklung des Snowboards sowie des Carving-Skis. Von diesen Neuerungen im Touren-Bereich profitieren künftig alle Skifahrer.
Bei Ski und Bindung arbeitet man bei allen Modellen intensiv an der Leichtigkeit des Materials und damit einer möglichst großen Gewichtsreduktion. Bei den Schuhen geht es darum, mit neuen Technologien eine immer bessere Gehbarkeit zu erzielen sowie generell darum einen hohen Komfort sicherzustellen – das geschieht mit individueller Anpassung.
Es gibt nur wenige Markenprodukte aus Österreich mit einem derartig großen Bekanntheitsgrad rund um den Globus, wie Atomic, Blizzard, Fischer und Head. Eine Exportquote mit mehr als 80 % erreichen in Österreich ebenfalls nur wenige Branchen.
Die Investitionen und Neuerungen in der österreichischen Skiindustrie – vor allem in den Bereichen Schischuh, Bindung, Bekleidung etc. – sind wesentliche Faktoren dafür, dass Österreich in den wichtigen Kernmärkten als Skination und Wintersportland wahrgenommen wird. Hier übernehmen diese Marken die Rolle als Botschafter für Wintersportkompetenz.
Die Markt- und Wettbewerbssituation, der die weltweit tätige Skiindustrie ausgesetzt ist, machen ein laufendes Überdenken der Kostenstrukturen notwendig. Das große finanzielle Engagement im Rennsport ist kritisch zu überprüfen, da durch die zunehmende Segmentierung bei den Produkten – zum Beispiel durch die Zielgruppen Tour, Freeride oder Women – ständig neue Investitionen einzukalkulieren sind.
Die Förderung des Ski-Nachwuchses ist ein wichtiges Anliegen der österreichischen Skiindustrie. Das geschieht im Verbund mit dem Netzwerk Winter; Schulskikurse und Aktionen zur Nachwuchsförderung unterstützt die Skiindustrie weiterhin mit großem Engagement.
Was ist das Netzwerk Winter? Hier werden die Wintersportinteressen aller Partner gebündelt und vorangetrieben. Beteiligt sind hier der Tourismus, die Seilbahnwirtschaft, Ministerien und die Politik. Die enorme Bedeutung, die das Wintersportgeschäft für die österreichische Volkswirtschaft hat, ist die Grundlage für die Bereitschaft gemeinsam in die Zukunft zu investieren und gemeinsame Ziele zu verfolgen.
Das Netzwerk Winter wird überdies im Zusammenhang mit der Erschließung des Zukunftsmarkts China genutzt, dessen Marktpotential als sehr groß eingeschätzt wird. Auf Initiative der Skiindustrie sind hier schon Aktivitäten im Gang.
Erfreulich ist, dass der Trend zum Skisport unvermindert anhält. Sowohl die Ausrüstung mit den vielen Innovationen aus heimischer Produktion, aber auch die moderne Infrastruktur in den Skigebieten ist nach wie vor beispielgebend.
Alpin-Ski | 3 Mio. |
Alpin Bindungen | 3 Mio. |
Alpinschuhe | 3,3 Mio. |
Langlaufski | 1,6 Mio. |
Langlaufschuhe | 1,6 Mio. |
Snowboard | 0,8 Mio. |
Alpin-Ski in
Europa | 2 Mio. |
Asien/Pazifik | 0,3 Mio. |
Nordamerika | 0,7 Mio. |
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