Die Fichte (Picea abies) gehört zur Familie der Kieferngewächse. Sie ist in weiten Teilen Österreichs autochthon, also heimisch.
Die Fichte ist immergrün, erreicht eine Wuchshöhe von etwa 20-40 Meter, ist ein Halbschattbaum, Flachwurzler und kommt bis zu einer Seehöhe von ca. 2.000 Meter vor. Die weiblichen Blütenzapfen krümmen sich nach der Befruchtung nach unten, was sie maßgeblich von der Tanne unterscheidet. Die Fichte hat eher geringe Ansprüche an den Nährstoffgehalt des Bodens. Durch den Klimawandel und den dadurch entstehenden Trockenstress wandert die Fichte allmählich in höhere Lagen ab. Rund zwei Drittel des heimischen Waldbestandes bestehen aus Fichte.
Die Fichte hat grundsätzlich eine gute Nutzholzausbeute, deshalb ist sie sehr gefragt und relativ gut bewertet. Die hohe Wertleistung geht auch auf die vielseitige Verwendbarkeit zurück. Die Fichte findet Verwendung als Stammholz, Schreinerware, Masten, Stangen, Faserholz, Brennholz, auch als Furnierholz, allgemein im Haus-, Schiff- und Möbelbau, uns sogar als Klangholz im Instrumentenbau.
Die Fichte galt früher als Baum, der die Fähigkeit besaß, Krankheiten von Menschen zu übernehmen, sodass diese wieder gesund wurden. Für Hildegard von Bingen war die Fichte ein Sinnbild der Kraft. Sie verschrieb etwas Fichtenrindenabsud gegen Rheuma, Gicht und Hexenschuss, sowie zur Linderung chronischer Hautkrankheiten. Zur Nervenstärkung wurde da gerne auch ein Vollbad mit Absud aus 2 kg Fichtennadeln verschrieben. Die Wirkung der Nadeln erkannte man auch als Gegenmittel für die Vitamin-C-Mangelkrankheit Skorbut. Schon Pfarrer Kneipp verschrieb das Fichtenharz wiederum als anregende und kräftigende Medizin. Aus Fichtenwipfeln wird auch heute noch wirksamer Hustensirup erzeugt.