Jeder von uns hat sie bereits benutzt, aber die wenigsten wissen um die Herkunft des Streichholzes.
Dies ist verständlich zumal kein Konsens hinsichtlich der Erfindung dieser Hölzchen besteht. Eine Variante der Herkunftsgeschichte besagt jedenfalls, dass bereits im alten China mit Schwefel getränkte Kiefernhölzchen üblich waren.
Einige Jahrhunderte später, konkreter 1785, hatte man erkannt, dass sich das zuvor in ein Fläschchen mit Phosphor getauchte Holzstäbchen beim Herausziehen an der Luft entzündet. Wiederum einige Jahre später erfand der Franzose Jean-Louis Chancel die Tunkzündhölzer, bei denen es durch den Kontakt mit Schwefelsäure zur Entzündung kam. Aus den Tunkzündhölzern entwickelte der Ludwigsburger Handwerker Jacob Friedrich Kammerer die „Zündhölzer“, welche sicherer und ungefährlicher als alle zuvor entwickelten Alternativen waren. Diese ließen sich an jeder beliebigen rauen Fläche entzünden. Es dauerte noch einige Jahre bis für die Produktion der Zündhölzer weißer Phosphor verwendet wurde, welcher eine gleichmäßigere Verbrennung versprach. Der Deutsche Jacob Friedrich Kammerer fertigte ab 1833 die Phosphorzündhölzer industriell. Dabei wurden weiche Hölzer, wie etwa Pappel, Esche, Fichte oder Tanne, maschinell geschnitten und in Spezialfabriken mit Zündköpfen versehen. Dabei wurde das eine Ende in geschmolzenen Schwefel getunkt. Nach dem Trocknen wurde dann in einem weiteren Schritt das Köpfchen in die Zündmasse getaucht, welche aus feinen Phosphorstückchen, Leim, Gummi und Bindemittel bestand. Diese Produktionsart war gefährlich, da es immer wieder zu Explosionen kam und der weiße Phosphor zur Phosphornekrose, ein Absterben des Unterkiefers, führen konnte. Die schwedischen Chemiker Gustaf Erik Pasch und Karl Frantz Lundström ersetzten 1844 den weißen Phosphor durch den weniger gesundheitsschädigenden roten Phosphor. Außerdem wurde ab 1848, nach der Idee von Rudolf Christian Böttger der das dazugehörige Patent an die schwedische Zündholzindustrie verkaufte, der rote Phosphor aus den Zündholzköpfchen in die Reibfläche auf dem Papier verlagert. Dies führte dazu, dass die Zündholzköpfchen die das für eine Entzündung nötige Kaliumchlorat enthalten separat vom Phosphor aufbewahrt wurden und somit die Lagerung um ein vielfaches sicherer machten: die Geburtsstunde der Sicherheitszündhölzer war gekommen!
Vielleicht kennen Sie auch die Redewendung „jedes Mal stirbt ein Matrose“, wenn man sich die Zigarette an einer Kerze anstatt an einem Streichholz anzündet. Aber woher kommt dieser Aberglaube? Die Redewendung hat, wenig überraschend da der Artikel davon handelt, mit der Streichholzproduktion zu tun. Früher haben Seeleute über den Winter oder wenn sie keine Heuer auf einem Schiff bekamen an Land Streichhölzer verkauft. Wenn man also seine Zigarette an einer Kerze anzündete und kein Streichholz dafür benutzte, brachte man einen Matrosen um seinen Verdienst und raubte ihm somit seine Existenz was ihn an den Rand des Todes führen konnte.
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Salzburger Wald & Holz Gespräche 2015 |