Es gibt eine Vielzahl an erfolgreichen „Green Care WALD“ Projekten. „Social-forestry-Projekte“ machen sich die Gesundheitswirkung von Waldlandschaften zu Nutze.
Sie bieten von Fachpersonal angeleitete Maßnahmen an, die zum Ziel haben, die Gesundheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf physischer, psychischer und sozialer Ebene zu stärken. Sie richten sich insbesondere an Personen, die in der Gesellschaft benachteiligt sind. Bei der Planung derartiger Projekte müssen insbesondere die speziellen Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen berücksichtigt werden.
Eines der Ziele von „Green Care WALD“ ist es Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund für „Green Care WALD“-Angebote aufmerksam zu machen. Gleichzeitig soll die Bewusstseinsbildung für sprachliche und kulturelle Vielfalt als Normalität unter der einheimischen Bevölkerung gefördert werden. Dabei ist es wichtig, Menschen mit Migrationsgeschichte in die Planung und Entwicklung von Angeboten einzubeziehen, wobei sie auch als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Projekte gewonnen werden sollen. Pilotprojekte gibt es bereits in der Praxis. So zum Beispiel die Selbsterfahrungstage in der Jugendarbeit, durch welche der österreichische Alpenverein Begegnungen auf Augenhöhe, unabhängig von der Herkunft, welche den sozialen Zusammenhalt stärken, anbietet. Die Volkshilfe bildet Gesundheitslotsinnen und –lotsen mit Migrationshintergrund aus. Diese wirken als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, da sie die Gesundheitsförderung von Migrantinnen und Migranten unterstützen. Personen mit und ohne Migrationshintergrund könnten auch Schnupperkurse für künftige Forstarbeiterinnen und –arbeiter in Forstbetrieben angeboten bekommen. Im Rahmen von „Green Care WALD“ werden auch Beschäftigungstherapieangebote für Menschen mit Behinderung verstanden, sowie generationenübergreifende Projekte.
Es gibt eine Vielzahl erfolgreicher Green Care WALD-Projekte, wobei hier nur einige wenige vorgestellt werden:
Soziale Waldarbeit vereint unterschiedlichste und vor allem positive Aspekte der Anforderungen in unserer Gesellschaft. Menschen, die auf Grund von Unfall oder Krankheit sehr schwer wieder in das Berufsleben finden, wird mit diesem Projekt die Möglichkeit gegeben, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen.
Waldkindergärten
Dies sind Kindergärten im Wald ohne Wände und Türen. Kinder können dort täglich die Natur mit allen Sinnen entdecken. Die gesunde körperliche und geistige Entwicklung der Kinder wird ebenso wie das Selbstbewusstsein und deren Gesundheit gefördert. Die Kinder haben die Möglichkeit, gemeinsam zu spielen oder sich zurückzuziehen, wenn sie das Bedürfnis haben, so weit, wie sie die anderen Kinder und die Erzieherin bzw. den Erzieher noch sehen können.
Erfahrungen aus dem Projekt wurden im Handbuch „Lehrkraft Natur“ zusammengefasst. In dem ungewöhnlichen Pilotprojekt ging es darum einen Wald-Schwerpunkt einzuführen um Abhilfe für verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Die NMS Dirmhirngasse im 23. Wiener Gemeindebezirk war durch verhaltensauffällige Kinder vor eine große Herausforderung gestellt und wählte einen ungewöhnlichen Weg. Der Wald wurde in den Stundenplan aufgenommen. Die 1. Klasse geht alle zwei Wochen in den Wald, die 2. Klasse einmal im Monat. Lt. Untersuchungen von Prof. Dr. Armin Lude, PH Ludwigsburg, fördere der Wald im Vergleich zu konventionellen Spielplätzen, hochkomplexe Spiele und verringere den Stress. Bereits der Blick auf Grünflächen hat eine positive Wirkung.
Weitere Informationen:
Video „Impressionen vom Schwerpunkt Waldpädagogik der NMS Dirmhirngasse“ (youtube.com)
Handbuch “Lehrkraft Natur” zum Download und Fotos der Veranstaltung: bfw.ac.at
Buchtipp: „Startkapital Natur – wie Naturerfahrung die kindliche Entwicklung fördert“ von Armin Lude und Andreas Raith.
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