Österreich hat sich einer Reihe von ökologischen, soziodemografischen und medizinischen Herausforderungen zu stellen.
So fühlt sich bereits jede vierte Österreicherin und jeder vierte Österreicher von Burn-out bedroht, eines von drei elfjährigen Kindern in Wien ist übergewichtig, im Jahr 2020 wird ein Viertel der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. Green Care soll dazu beitragen, die Gesundheit der Menschen zu erhalten, zu steigern oder wieder herzustellen. „Green Care WALD“ bietet die Chance, die forstwirtschaftliche Kompetenz eines Betriebes mit sozialen Dienstleistungen zu verbinden und dadurch ein weiteres wirtschaftliches Standbein zu schaffen. Mit einem Fokus auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Burn-out-Syndrom, Migrationshintergrund, langzeitarbeitsmarktferne Personen, ältere Menschen, aber genauso Kinder und Jugendliche kommen wir mit „Green Care WALD“ dem Ziel eines lebenswerten Österreichs für alle wieder einen großen Schritt näher.
Die von der medizinischen Universität (Institut für Umwelthygiene am Zentrum für Public Health Management) gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien (Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung) erarbeitete Studie „Zur Gesundheitswirkung von Waldlandschaften“ zeigt was viele bereits „wussten“: Der Wald ist gut für den Menschen. Neben der Schutz-, Nutz-, Wirtschafts- und Erholungsfunktion unterstützt er uns auch in körperlichen und seelischen Belangen.
Das primäre Ziel der Studie war, die wissenschaftliche Literatur zur Wirkung von Waldlandschaften auf Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität zu sammeln. Im Allgemeinen wirken sich Aufenthalte im Wald positiv auf die physische, psychische und soziale Gesundheit aus. Dies kann auf die Förderung körperlicher Aktivitäten oder einen simplen Genuss der Bedingungen im Wald zurückgeführt werden. Im Detail verbessert ein Waldaufenthalt die Stimmung, beugt stressassoziierten Krankheiten vor und trägt sowohl zum allgemeinen Wohlbefinden als auch zur mentalen Gesundheit bei. Die Aufenthaltsdauer, verschiedene Aktivitäten wie zum Beispiel geistige Reflexion oder Bewegung sowie der soziale Kontext sind Faktoren, die sich auf das Wohlbefinden im Wald auswirken können. So haben bereits kurze Waldaufenthalte eine erholungsfördernde Wirkung. Positive Effekte können insbesondere durch sportliche Aktivitäten verstärkt werden. Vor allem auf die mentale Gesundheit schein der Wald positiv zu wirken und anderen Umgebungen und Settings überlegen zu sein. Ökonomische Bewertungsmethoden, die nicht handelbare Umweltgüter, wie den Wald als Ort der Erholung, in monetären Größen abbilden, weisen dem Ökosystem Wald, seinen Leistungen und seinem Nutzen für Menschen einen hohen Wert zu. Im medizinischen Kontext konnten positive Einflüsse von (computergenerierten) virtuellen Wäldern aufgezeigt werden, wenngleich mit geringerer Wirkung. Evaluationsstudien zeigen eindeutig, dass eine Kooperation zwischen dem Forstsektor, Gesundheitsexperten , Politik und lokalen Strukturen wichtig ist. Die Studie zeigt unter anderem, dass Waldlandschaften zur mentalen Gesundheit und zum psychischen Wohlbefinden beitragen können, indem sie die Stimmungslage verbessern. Waldaufenthalte führen zur Zunahme positiver und zur Abnahme negativer Emotionen.
Es gibt eine Vielzahl ähnlicher Studien welche sich mit den Auswirkungen des Waldes auf unsere Gesundheit befassen. So zum Beispiel die Studie „Naturerleben und Gesundheit“, welche 2015 von den Naturfreunden und den Österreichischen Bundesforsten erstellt wurde, oder die Studie „Natur.Raum.Management“ der ÖBf.
Weitere Informationen:
Plattform Waldgesundheit der Universität für Bodenkultur: waldgesundheit.boku.ac.at
Informationsplattform Verein für Waldpädagogik: waldpaedagogik.at
Richtig entspannen will gelernt sein. Erholungsforschung an Wiener Schulen: pausebitte.boku.ac.at
Europäische Plattform für Erholungsforschung: www.phenotype.eu
Jännergespräche im Schloss Pichl |
Forstökonomische Tagung |
Klartext „Wem gehört der Wald wirklich?“ |
Green Care WALD: Best Practice |
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