Der Wald hat eine Vielzahl von Funktionen zu erfüllen. Eine ganz Wesentliche ist die Nutzfunktion, die sich in der wirtschaftlichen Produktivität widerspiegelt. Neben der klassischen Holzproduktion ist hier die Vermarktung von Nichtholzprodukten und Dienstleistungen zu betrachten.
Gemäß der Österreichischen Waldinventur 2007/09 liegt der jährliche Zuwachs in Österreichs Wald bei 30,37 Mio. Vorratsfestmeter (Vfm). Davon macht das Nadelholz 79 % aus, wobei die Fichte mit 20,1 Mio. Vfm am deutlich häufigsten vertreten ist. Das Laubholz ist mit insgesamt 21 % am Gesamtzuwachs beteiligt, dabei entfallen insgesamt 1,1 Mio. Vorratsfestmeter auf Weichlaub und 5,2 Mio. Vorratsfestmeter auf Hartlaub. Die Buche macht hierbei den Großteil beim Hartlaub mit 52 % aus.
Dem Holzzuwachs steht der Holzeinschlag gegenüber. Im Jahr 2013 betrug die gesamte eingeschlagene Holzmenge in Österreich 17,39 Mio. Erntefestmeter ohne Rinde. Diese Menge kann in zwei Teilbereiche untergliedert werden. Jene Menge, die der stofflichen Verwertung (Sägeholz, Industrieholz) dient mit 12,43 Mio. Efm und jene Menge, die der energetischen Nutzung (Waldhackgut, Brennholz) zugeführt wird mit 4,96 Mio. Efm.
Im Unterschied zum Zuwachs kann die Nutzung durch die Bewirtschaftung zumindest teilweise gesteuert werden Dabei zeigt sich, dass die Nutzung je nach Betriebskategorie unterschiedlich ausgeprägt ist. Die jährliche Nutzung im Kleinwald (Waldfläche bis 200 ha) liegt beispielsweise bei 10,31 Mio. Efm. Das sind 4,7% weniger als im Jahr 2012 und beträgt 59,26 % des Gesamteinschlags. In Großbetrieben (Waldfläche ab 200 ha) exklusive der Österreichischen Bundesforste AG liegt der Gesamteinschlag bei 5,42 Mio. Efm und hat sich damit im Vergleich zu 2012 ebenfalls um 2,5% verringert. Der Anteil am Gesamteinschlag liegt nun bei 31,17%. Die Einschlagsmenge der ÖBf AG liegt im Jahr 2013 bei 1,66 Mio. Efm und hat sich damit um 1,1% gegenüber dem Erhebungsjahr 2012 gesteigert. Damit liegt der Anteil bei 9,57% am Gesamteinschlag.
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt einen langfristigen Trend der Anteilssteigerung der Einschlagsmengen von Kleinbetrieben. Gleichzeitig ist ein sinkender Trend von Großwaldbesitzern und den ÖBf zu beobachten.
Die vollständige Holzeinschlagsmeldung 2013 finden Sie unter: http://www.bmlfuw.gv.at/publikationen/forst/holz/holzeinschlag13.html
Aus der Analyse der Einschlagsmengen und der Zuwachsraten geht hervor, dass in Österreich seit den 60er Jahren die Holznutzung den jährlichen Zuwachs nie erreicht hat. Oftmals lag der Einschlag nur bei etwa 60 bis 70% des Zuwachses. Ausnahmen stellten sich in manchen Jahren aufgrund großer Kalamitäten ein. Diese Diskrepanz zwischen dem Zuwachs und dem tatsächlichen Einschlag lässt sich darauf zurückführen, dass in vielen Fällen die Nutzung ökonomisch nicht sinnvoll ist (schwierige Bringungslagen) oder gerade in Kleinprivatwäldern der Wald noch immer als „Sparkasse“ gesehen wird, der nur sehr unregelmäßig genutzt wird. Desweiteren wächst die Gruppe der urbanen Waldbesitzer stetig an. Diese Personen sind oftmals sowohl räumlich als auch ideell von ihrem Waldbesitz abgekoppelt was dazu führt, dass die Zuwächse in diesen Wäldern nicht genutzt werden.
Um dem steigenden Holzbedarf, den die nächsten Jahre mit sich bringen werden, gerecht zu werden, wurden bereits in der Vergangenheit verschiedene Holzmobilisierungs-Strategien entwickelt und umgesetzt. Diese Bemühungen, die zum Ziel haben, vorhandene Nutzungspotentiale auszuschöpfen zeigen bereits Erfolg. So zeigt sich seit den 1990er Jahren ein konstant steigender Trend bei der Entwicklung des Gesamteinschlags. So lag der Holzeinschlag 1993 bei 12,3 Mio. Efm und damit 41% unter dem heutigen Wert.
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Salzburger Wald & Holz Gespräche 2015 |