Oberösterreich: Sommerhitze hat Borkenkäfer-Gefahr stark erhöht
Hiegelsberger: Intensive Befallskontrollen und konsequente Aufarbeitung notwendig
In vielen Wäldern Oberösterreichs ist nach der anhaltenden Hitze der letzten Wochen nun eine starke Zunahme der Borkenkäferschäden festzustellen. „Vor allem in den tieferen Lagen tauchen beinahe täglich neue Käferbäume und -nester auf“, berichtet Landesrat Max Hiegelsberger. Diese Bäume mit den unübersehbaren Merkmalen eines Borkenkäferbefalls, wie Nadelverfärbung und starker Nadelfall sowie Abplatzen der Rinde vom Stamm, hat der Schädling jedoch bereits wieder verlassen und weitere Bäume befallen. Die zweite Jungkäfer-Generation des Buchdruckers befindet sich derzeit im Alpenvorland und in den tieferen und mittleren Höhenlagen des Mühlviertel im Larven- und Puppenstadium. Mit ihrem Ausfliegen und der Anlage einer dritten, überwinternden Käfergeneration muss ab Ende August/Anfang September gerechnet werden.
Der Kupferstecher befällt neben jungen Bäumen auch durch Trockenstress geschwächte Altfichten. Der Befall beginnt im oberen Kronenteil und wird erst erkennbar, wenn sich die Krone von der Spitze aus rötlich verfärbt. Häufig folgt dem Kupferstecherbefall in der Krone auch ein Angriff des Buchdruckers im Stammbereich.
„In der derzeitigen Situation ist es erforderlich, nicht nur die Stämme, sondern auch das Kronenmaterial sorgfältig aufzuarbeiten“, unterstreicht Hiegelsberger.
„In den kommenden Wochen ist es wichtig, intensive Befallskontrollen durchzuführen und durch eine konsequente Aufarbeitung die nun wieder stark gestiegene Käferpopulation effizient abzuschöpfen“, so der Appell des Landesrats an alle Waldbesitzer. Da der Buchdrucker bei Temperaturen über 30 °C sonnenexponierte Bereiche meidet und sich dann vom Bestandesrand in das kühlere Bestandesinnere zurückzieht, muss die Befallssuche derzeit besonders sorgfältig durchgeführt werden und darf sich nicht nur auf die an aktuelle Befallsherde unmittelbar angrenzenden Bereiche beschränken, betonen die Experten.
„Nur durch eine konsequente und zeitgerechte Aufarbeitung frisch befallener Bäume können weitere größere Borkenkäferschäden in unseren Wäldern vermieden und die Ausgangslage für das kommende Jahr verbessert werden. Bedenkt man, dass ein Borkenkäferpaar unter günstigen Bedingungen vom Frühjahr bis zum Herbst über
30.000 Nachkommen hervorbringen kann, so wird klar, dass eine effiziente Käferbekämpfung frühzeitig erfolgen muss und möglichst wenige Borkenkäfer überwintern sollten“, ruft Hiegelsberger die leider oft unterschätzte enorme Dynamik der Borkenkäferentwicklung in Erinnerung.