Österreichische Sägeindustrie verzeichnet Aufwärtstrend bei Schnittholzproduktion
Laufende Kontrolle sowie Schlägerung und rascher Abtransport bei Befall zu beachten
Nach einem Rekordtief bei der Schnittholzproduktion (8,4 Mio. m3) 2014 kann die Österreichische Sägeindustrie nun wieder aufatmen: Die Produktion im ersten Halbjahr 2015 zeigt einen Trend nach oben. Die Lager sind derzeit gefüllt, die Versorgung der Sägeindustrie (+5% im Vergleich zu 2014) gewährleistet und die leicht steigende Nachfrage nach Schnittholz kann gut bedient werden, teilten Herbert Jöbstl, neuer Vorsitzender der Österreichischen Sägeindustrie, und Christoph Kulterer (Hasslacher Norica Timber) bei einer Pressekonferenz im Rahmen des Internationalen Holztages
2015 mit.
In den ersten Monaten 2015 unterlag der Import von Sägenadelrundholz starken Schwankungen: Nach einem Minus von 4% im Mai gab es im Juni einen Anstieg um 4%. Große Mengen an heimischem Schadholz wurden aufgenommen – die Forstwirtschaft reduzierte die geplanten Nutzungen aufgrund der Kalamitäten unterschiedlich stark. Als Folge der hohen Sommertemperaturen sei weiterhin mit einem hohen Schadholzanteil, auch in den Nachbarländern, zu rechnen, betonten die beiden Vorstände. Es sei zu hoffen, dass in den Herbst- und Wintermonaten wieder vermehrt Holz in Bauholzqualität angeliefert werde.
Das gemeinsam mit der Forstwirtschaft prognostizierte Ziel, 20 bis 22 Mio. fm Holz jährlich zu nutzen, sei demzufolge nach wie vor in weiter Ferne. „Das heimische Potenzial des Waldes muss für die Sägeindustrie das ganze Jahr über nutzbar sein, um international konkurrenzfähig zu bleiben“, betonte Jöbstl.
Trotz geringer Konjunkturbelebung in den benachbarten Hauptmärkten und allgemein schwieriger Rahmenbedingungen konnte Schnittholz marktangepasst erzeugt werden. Vereinzelt gewann die Sägeindustrie Marktanteile zurück. Der heimische Absatz läuft mit einem satten Plus zufriedenstellend.
Italien leicht positiv – Levante Markt rutscht um ein Zehntel ab
Beim südlichen Nachbarn Italien zeigte sich im ersten Halbjahr ein leichtes Absatzplus von 2% bei stabilen Preisen. Nachteilig wirkt sich aber die schlechtere Zahlungsmoral aus, speziell im öffentlichen Bereich. Leidtragende sind die heimischen Produzenten.
Der Levante Markt (MENA – Middle East North Africa) konnte trotz Krisenherden bestehen, verzeichnete aber ein Minus von rund 10%. In Japan wurde entgegen der schlechten Prognosen eine geringe Steigerung bei stabilen Preisen erreicht.
Mit Ausnahme von Brettsperrholz (BSH) zeichnen sich bei den weiterverarbeiteten Produkten bereits deutliche Sättigungstendenzen ab. Bei BSH konnten geringere Mengen auf den Hauptmärkten Japan, Deutschland und Italien untergebracht werden (-4,6% verglichen mit der ersten Jahreshälfte 2014).
Bedeutung der Holzindustrie in Österreich und weltweit
Zur Österreichischen Holzindustrie zählen rund 1.400 Betriebe mit über 26.000 Beschäftigten. Ein Großteil der Unternehmen (etwa 1.000) sind Sägewerke; die restlichen Betriebe finden sich im Holzbau sowie in der Möbel-, Platten- und Skiindustrie wieder. Im internationalen Vergleich steht Österreich als Nadelschnittholzproduzent (zirka 8,2 Mio. m3/J) an siebter Stelle. Was den Nadelschnittholzexport betrifft, so belegt die heimische Holzindustrie den sechsten Platz weltweit – ein beachtlicher Wert, der durch überwiegend klein- und mittelbetrieblich strukturierte Unternehmen bewerkstelligt wird.
Neues landwirtschaftliches Schulzentrum in Oberkärnten wird Holzbau
„Gestern hat der Wirtschaftsausschuss im Kärntner Landtag die Unterstützung der Holz-Charta beschlossen und damit die vermehrte Verwendung von Holz im Wohnbau“, teilt Kärntens Forstlandesrat Christian Benger, anlässlich des heute in Pörtschach stattfindenden internationalen Holztages, mit. Das bedeute auch maximale Wertschöpfung, die zu 100% im Land bleibe. Daher werde das neue Internat beim Kompetenzzentrum für Agrar- und Haushaltsmanagement am Litzlhof als mehrgeschossiger Holzbau errichtet. „Der Turm am Pyramidenkogel ist das Wahrzeichen für Holz am Bau und der Beweis dafür, was möglich ist“, so Benger.