Anfangs dürfte das Falten von Papier zeremoniellen Charakter gehabt haben, da früher Papier sehr teuer war. Gefaltet wurden diverse Stoffe und Materialien allerdings bereits vor der Erfindung des Papiers.
In Japan wurde 610 das Papier durch chinesische buddhistische Mönche verbreitet, wobei das Papierfalten in der Muromachi-Zeit (1333-1568) und in der Edo-Zeit (1603-1868) seine Blütezeiten erlebte. In Europa entwickelte sich die Papierfaltkunst unabhängig davon und verbreitete sich im 16. Jahrhundert von Ägypten und Mesopotamien aus nach Spanien und später nach Westeuropa.
Ursprünglich gab es im Origami nur wenige klassische Grundformen. Diese waren lange Zeit der Ausgangspunkt für eine kleine Anzahl an traditionellen Modellen, wie zum Beispiel dem Kranich. Mit der Zeit entwickelte sich eine große Anzahl an Grundformen und Modellen. Heutzutage sind manche Modelle hochkomplex (bis zu 300 Faltschritte!) und es dauert mehrere Stunden bis man das Kunstwerk zu Ende gefaltet hat! Ausschlaggebend für diese Weiterentwicklung waren die innovativen Modelle des Japaners Akira Yoshizawa (1911-2005) und die „Bug Wars“ in den 1960er Jahren, welche ein freundschaftlicher Wettstreit zwischen mehreren Faltern war, mit dem Ziel möglichst lebensechte und detailgetreue Käfer und Insekten zu falten – selbstverständlich ohne Schnitte oder Klebstoff!
Nach einer japanischen Legende bekommt man wenn man 1.000 Origami-Kraniche faltet von den Göttern einen Wunsch erfüllt. Inzwischen hat sich der Kranich auch zum Symbol der internationalen Friedensbewegung und des Widerstandes gegen den Atomkrieg entwickelt. Nicht zuletzt durch das Atombombenopfer Sadako Sasaki, die durch das Falten von Origami-Kranichen vergeblich versuchte gegen ihre durch die Strahlung verursachte Leukämie-Erkrankung anzukämpfen.
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