Das Hauptaugenmerk beim Lawinenschutz wird auf permanente Sicherungs- und Schutzmaßnahmen zur Sicherung der Siedlungsräume gelegt.
Als effizientester Schutz vor Lawinen gilt der Wald. Ein ungleichaltriger, mehrstufiger und in sich gut geschlossener Waldbestand ist der beste Schutz gegen die Entstehung von Lawinen unterhalb der Waldgrenze beziehungsweise der beste natürliche „Bremsverbau“ gegen oberhalb des Waldgürtels anbrechende Schneeereignisse. Der Wald hebt das Windfeld, wirkt ausgleichend auf die Schneeablagerung und verhindert die Ausbildung zusammenhängender Spannungszonen in der Schneedecke, wobei sich letztere zudem im Umfeld der Bäume stark verfestigt.
Ist die Schutzwirkung des Waldes begrenzt, erfolgt die Verbauung von Anbruchgebieten mit Stützwerken in Stahl, Holz oder mit Schneenetzen. Zusätzlich schränken Gleitschneeschutzmaßnahmen (Holzblöcke, Verpfählungen) die Schneebewegung ein und ermöglichen die Aufforstung an der Waldgrenze. Für die Bewirtschaftung von Schutzwäldern in Lawineneinzugsgebieten wurden eigene forstliche Techniken wie das Querfällen von Bäumen entwickelt.
Im Auslaufbereich von Lawinen zwingen Leitdämme und Auffangbecken Fließlawinen zur Ablagerung außerhalb des bedrohten Siedlungsraums. Zum Schutz von Straßen und Schiegebieten werden auch temporär wirkende Systeme für die künstliche (gezielte) Auslösung von Lawinen eingesetzt. Dazu zählen Sprengseilbahnen, Gaskanonen oder Lawinenorgeln.
Zum permanenten Lawinenschutz gehören auch raumplanerische Maßnahmen (Gefahrenzonenplanung) sowie die Information von betroffenen und interessierten Personenkreisen über Schnee- und Lawinenvorgänge.
Weitere Informationen:
10 Jahre Schutzwaldplattform Steiermark |
Naturgefahren |