Staatspreis für innovativste Waldwirtschaftsprojekte 2015 verliehen
Rupprechter: Österreich ist mit nachhaltiger Waldwirtschaft internationaler Vorreiter
„Österreichs Forst- und Holzwirtschaft ist unverzichtbar für die heimische Volkswirtschaft, für die Entwicklung des ländlichen Raumes und für den Klimaschutz. Das Prinzip der nachhaltigen Waldbewirtschaftung wird in unserem Land seit Generationen gelebt, weshalb wir auch international als Vorreiter gesehen werden“, erklärte Bundesminister Andrä Rupprechter bei der heutigen Verleihung der Staatspreise für die innovativsten Projekte der Waldwirtschaft im Rahmen der Rieder Messe.
Der Staatspreis wurde 1994 ins Leben gerufen und bis dato an 205 Gewinner(Innen) verliehen. Ziel ist es, die vielfältigen Möglichkeiten der Forst- und Holzwirtschaft aufzuzeigen. Staatspreiswürdig sind besondere Leistungen in den Bereichen Waldbau und -nutzung, Vermarktung von Holz und anderen Produkten sowie Angebot und Erweiterung von forstlichen Dienstleistungen. Dabei wird aus dem naturverträglichen Wald wirtschaftlicher Nutzen gezogen, ohne das Waldaufkommen für weitere Generationen zu vermindern. Das Selbstverständnis der Waldbäuerinnen und Waldbauern soll gestärkt und der Stellenwert der bäuerlichen Waldwirtschaft erhöht werden.
Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger
Im Burgenland geht der Staatspreis an die Urbarialgemeinde (UG) Rohrbach bei Mattersburg. Ihr ist es gelungen, den Urbarialwald ohne Pflege- und Durchforstungsrückstände so zu bewirtschaften, dass die Mitglieder mit Energieholz versorgt werden können.
In Salzburg konnte Rupert Röck vom Amosergut in Dorfgastein die Jury überzeugen. Boden- und bestandsschonende Durchforstungen sind ihm und seiner Familie besondere Anliegen.
In Kärnten wurde der Betrieb von Familie Baumgartner im Nordosten des Lavanttals ausgezeichnet. Sie legt das Hauptaugenmerk auf den naturnahen Waldbau mit Umstellung auf Dauerwald und Einzelstammnutzung, während das zweite Standbein die Bio-Landwirtschaft mit Mutterkuhhaltung ist.
In Oberösterreich wurde der Betrieb von Katharina und Martin Kislinger aus St. Roman ausgezeichnet. Er hat mit seiner waldbaulichen und betriebswirtschaftlichen Kompetenz für den Bauernwald eine große Vorbildwirkung.
Familie Lanzer bewirtschaftet in Bruck an der Mur, Steiermark, seit drei Generationen nachhaltig und vorbildlich einen 203 ha großen Wald in Familienbesitz. Massive und großflächige Schadereignisse der letzten Jahre wurden stets rasch aufgearbeitet, um größeren monetären Verlusten und einer Massenvermehrung von Schadinsekten entgegenzuwirken.
Die Gemeindegutsagrargemeinschaft Ladis ist der diesjährige Staatspreissieger aus Tirol. Ihr Schwerpunkt ist die Forstwirtschaft und Naturverjüngung spielt eine sehr große Rolle:
70% der Verjüngungsflächen werden natürlich verjüngt.
Fritz Trippolt ist „urbaner“ Waldbesitzer aus Bregenz, welcher entgegen der Mehrheit seine 7,2 ha Waldfläche am Pfänder in Vorarlberg aktiv waldbewirtschaftet. Da sein Hauptziel die natürliche Verjüngung der Bestände ist, legt Trippolt großen Wert auf eine naturnahe plenterartige Waldwirtschaft.
Lilian, Erich und Sandra Tuider aus Thernberg in Niederösterreich bewirtschaften den familieneigenen Wald. Dabei wird auf ihrem 350 ha großen Betriebs-Areal zu 100% mit Naturverjüngung gearbeitet. Das Leitbild des Betriebes ist es, die Vielfalt im Wald so stabil und naturnah wie möglich zu erhalten.
Die Gesamtfläche des Großbetriebs der Hoyos’schen Forstverwaltung in Horn (NÖ) beträgt 3.420 ha. Sonnenkollektoren und die Anlieferung des eigenen Waldhackgutes für die Fernwärmeanlage in Horn zeugen von der Affinität gegenüber erneuerbaren Energien.
In der Sonderkategorie Kooperation konnte der Thalgauer Waldpflegeverein in Salzburg mit seinem Ziel der Fort- und Weiterbildung überzeugen. Dieser wurde 1999 von 22 Waldbesitzern gegründet und umfasst heute 148 Mitglieder mit einer Waldfläche von rund 1.500 ha.