Holzprodukte emittieren wie viele andere Baustoffe flüchtige organische Verbindungen (VOC: Volatile Organic Compounds). Diese unterscheiden sich abhängig vom untersuchten Material und sind nicht zwingend gesundheitsschädlich, beeinflussen jedoch die Güte der Innenraumluft. Als wichtige VOC-Quellen gelten Bauprodukte, Innenraumausstattungen, Nutzertätigkeiten und die Außenluft.
Die Identifizierung und Quantifizierung der VOC, welche aus verschiedenen Materialien freigesetzt werden, erfolgt üblicherweise unter definierten Bedingungen über einen 28-tägigen Zeitraum in Prüfkammern gemäß ISO-Norm. Zusätzlich wird seit mehreren Jahren an einer europäischen Prüfnorm gearbeitet welche nun als technische Spezifizierung zur Begutachtung vorliegt. Es ist allerdings unklar, ob die in den Prüfkammern ermittelten Ergebnisse tatsächlich den Einfluss eines Bauprodukts auf die Raumluftqualität widerspiegeln können. Um diese Frage zu klären, wurde durch den Fachverband der Holzindustrie Österreichs und die Kompetenzzentrum Holz GmbH (Wood K plus) in Zusammenarbeit mit den Firmenpartnern Fritz Egger GmbH und Binderholz GmbH sowie der Holzforschung Austria, der IBO Innenraumanalytik OG und dem Techn. Büro für Chemie Dr. Karl Dobianer ein dreijähriges Forschungsprojekt mit dem Titel „VOC aus Holzwerkstoffen und Innenraumluftqualität“ durchgeführt.
Im Rahmen des Projekts waren folgende Fragestellungen zu klären:
Die Prüfergebnisse des 2014 abgeschlossenen Projektes sind:
Die Ergebnisse aus dem Projekt wurden im Rahmen eines offiziellen Statements im Namen der beteiligten wissenschaftlichen Partner zusammengefasst und an relevante Entscheidungsträger im europäischen Normenkomitee (CEN) übergeben. Weiters sollen die Erkenntnisse aus dem Projekt durch Vorträge vor dem EPF und dem CEI Bois innerhalb der europäischen Holzindustrie bekanntgemacht werden.
Diese Technologie-Roadmap ist für den Holzsektor nicht unbeachtlich, behandelt sie etwa Themen wie Auswirkung von Sanierungsszenarien, Umgang mit der Konkurrenz zwischen den Energieträgern, Möglichkeiten der Energieraumplanung und Potentiale für Mikro-Netze, Beitrag zur Versorgungssicherheit und Resilienz, Potential erneuerbarer Energieträger und industrieller Abwärme, Zukunft des Strom-Marktes und Folgen für die Fernwärme sowie wichtige Technologien bzw. Wertschöpfung nationaler Technologielieferanten.
Im Arbeitspapier zu den Energieeffizienzindikatoren der Industrie wurde ersichtlich, dass Teile der österreichischen Holzindustrie im Vergleich zu den Holzindustrien in anderen Mitgliedstaaten nicht sehr gut angeschnitten haben. Seitens des Fachverbandes wurde darauf verwiesen, dass der Vergleich grundsätzlich hinkt und die anderen betrachteten Länder (Frankreich, Dänemark und UK) völlig andere Voraussetzungen in unserem Sektor mitbringen und Deutschland (als weiteres betrachtetes Land) wohl eine ähnliche Entwicklung aufweisen wird. Dies zeigt sich jetzt in den Ergebnissen. In umfassenden Diskussionen und Beiträgen konnte ein klareres Bild gezeichnet und das Thema positiv erledigt werden.
Dieses Forschungsprojekt ist von hoher Bedeutung. Die Etablierung von innovativen Methoden zur Bewertung von Schadstoffleitparametern erlaubt nicht nur eine effizientere Altholzquellensortierung, sondern langfristig auch eine höhere Ausbeute durch die zukünftige, optimierte Verwendung von geeigneten Stoffströmen an Altholz. Zusätzlich profitiert der Anlagenbetreiber einerseits durch eine potentielle gesetzliche Regelung für die effizientere Vorsortierung der Althölzer, und andererseits durch einen produktschonenderen Holzverarbeitungsprozess. Die Firmen können auf der neuen Wissensbasis ihr Rohstoffkonzept entsprechend adaptieren und für die Zukunft sicherer gestalten.
Es gab zu diesem Thema mehrere Sitzungen und Gespräche, auch mit Behördenvertretern, wie mit dieser Verordnung umgegangen werden kann. Es zeigten sich Probleme bei den Parametern sowie ein Ausbleiben des beabsichtigten Lenkungseffektes. Prinzipiell hat sich Frage des Zugangs zum Recycling-Holz bzw. die Rohstoffsituation für die Branche durch die Verordnung nicht verbessert. Das Thema wird aktiv betrieben.
Die Mitarbeit in Normungsgremien und deren Arbeitsgruppen erfordert Zeit zur Sitzungsteilnahme zur Vor- und Nachbereitung. Ohne die Expertise unserer Mitglieder und deren Engagement ist der Arbeits- und Themenumfang nicht zu bewältigen. Nur durch eigene konkrete und begründete Vorschläge und längerfristige Mitarbeit findet man die Anerkennung, die der Stimme Gewicht verleiht. Die Früchte der Normungsarbeit wachsen langsam, doch die Auswirkungen sind fundamental für die Marktentwicklung. Vom zweiten Quartal 2014 bis zum Ende des ersten Quartals 2015 war der Fachverband allein in 11 Sitzungen des nationalen Normungskomitees ASI 012 und 12 europäischen Sitzungen des CEN TC124 inklusive Arbeitsgruppensitzungen und vertreten.
Mit den vier Projekten der Doktoratsinitiative, vier Projekten zur Festigkeitssortierung SiOSiP, (Dach-latte, LäDouKi I und II und den WoodWisdomNet-Projekten European Hardwoods for the Building Sector und Silent Timber Build werden zehn Forschungsprojekte in unterschiedlichen Phasen durchgeführt bzw. begleitet. Dabei reicht das Engagement des Fachverbands von der Finanzierung, über die Mitarbeit als Partner bis hin zu Organisation und Kontrolle.
Seit 2014 laufen die Forschungsprojekte Innovative Laubholzverwendung (Prof. Schickhofer), Das akustische Verhalten von Wand- und Deckenverbindungen im Massivholzbau (Prof. Schanz/Prof. Ferk), Numerische 3D-Modelle zur Ermittlung von Biegefestigkeiten, Festigkeiten und stochastischer Informationen von Brettschichtholz und Brettsperrholz (Prof. Eberhardsteiner) und Experimentelle Bestimmung und numerische Modellierung von Festigkeiten von Einzelfasern und Faser-Faser-Bindungen in Papier (Prof. Eberhardsteiner). Am 4./5. November fand ein Seminar für die DoktorandInnen statt.
„Ziel des Projektes ist die virtuelle Abbildung und Modellierung der Prozesskette im Sägewerk, um Optimierungsmaßnahmen und Investitionsentscheidungen in Bezug auf Ausbeute, Ausschussminimierung und Produktqualität zu prognostizieren“ (Projektantrag FFG). Am 12. März 2015 fand ein konstruktives Expertentreffen zu Stand und Zukunft der Festigkeitssortierung statt. Das Projekt läuft planmäßig.
Der Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie (DeSH) kündigte im Oktober an, dass tragende Dachlatten in Deutschland ab 1.1.2015 CE-gekennzeichnet werden müssen. Der Fachverband ging mit dem DeSH eine Kooperation für ein gemeinsames Projekt zur Festigkeitssortierung von Dachlatten 30×50 und 40×60 aus Fichte/Tanne der Sortierklasse S10+ nach DIN 4074-1 ein und unterstützte mit einer Arbeitskraft die Umsetzung bei der Holzforschung München. Seit Jänner 2015 liegt der Bericht Dachlatten vor, der die Flachkant-Biegefestigkeit, E-Modul und Rohdichte zuordnet und die CE-kennzeichnung nach ON EN 14081-1 ermöglicht.
Im vom Fachverband organisierten Projekt LäDouKi I wurde der Zusammenhang zwischen den maschinellen bzw. visuellen Sortierklassen und den CT-Festigkeitsklassen nach prEN 338 für Bretter aus Lärche, Douglasie und Kiefer hergestellt, die in Deutschland, Österreich und Italien verarbeitet werden. Am Projekt sind die Verbände Conlegno (Italien), die Studiengemeinschaft Holzleimbau, der Fachverband, die Forschungseinrichtungen Holzforschung Austria und MPA Stuttgart sowie die Firmen Microtec, Rubner Holzindustrie und Feyler beteiligt.
Die Holzforschung Austria hat in Zusammenarbeit mit der MPA Stuttgart die Berichte für die Holzarten Lärche, Douglasie und Kiefer fertiggestellt. Die Berichte werden den Mitgliedern der Studiengemeinschaft, des Fachverbandes und Conlegnios kostenlos zur Verfügung gestellt, wobei eine Nutzungsvereinbarung sicherstellen soll, dass die Berichte nicht an Unbeteiligte weitergegeben werden.
Die Holzforschung Austria wird im Projekt LäDouKi II den zu LäDouKi I gepaarten Stichproben bei den Holzarten Lärche und Kiefer die visuelle Festigkeitssortierung durchführen und die Hochkant-Biegeeigenschaften ermitteln. Somit sollen dem gleichen Material Zug- und Biegeeigenschaften in Abhängigkeit der Sortierkriterien und –limits nach ON DIN 4074-1 zugeordnet werden können.
Für das WoodWisdom-Net-Projekt European Hardwoods for the Building Sector wurde vom Fachverband eine 620 Publikationen umfassende Literaturliste zur Verfügung gestellt. Derzeit werden die vorhandenen Prüfergebnisse zu den mechanischen Eigenschaften von Schnittholz aus Laubholz gesammelt. Das Ziel ist, die notwendigen Voraussetzungen für den Einsatz von Laubholz auf transnationaler Ebene zu erarbeiten und eine gesteigerte Wertschöpfung zu ermöglichen. Das Projekt deckt die gesamte Prozesskette von der Entstehung des Laubholzes im Wald bis hin zur optimalen Verwendung in unterschiedlichen (Bau-)Produkten ab.
In fünf Arbeitspaketen werden Berechnungsmethoden für die Vorhersage von niedrigen bis hohen Frequenzen und deren Validierung erarbeitet, ein europäischer Atlas für Schallschutz erarbeitet, die Ergebnisse aufbereitet und verbreitet und das Gesamtprojekt koordiniert. Vom 27. bis 29. April trafen sich die Projektpartner in Stockholm zu einem Arbeitstreffen und einem Seminar für alle Interessierten. Der Fachverband brachte sich mit dem Vortrag Industrial experience and expectations for the future ein. Die Industrie sollte hier beschreiben und anhand von Daten objektivieren wo der Schuh beim Schallschutz drückt. Dies ist wichtig um Forschungsfragen sinnvoll zu stellen und zu beantworten.
Quelle: Branchenbericht der Österreichischen Holzindustrie 2014/2015
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