In unseren Wäldern leben oberirdisch viele Tiere, aber in deren Böden tummeln sich für uns großteils unsichtbare, die man nur bei genauem Betrachten sehen kann. Es gibt ganze Horden davon und sie sind sehr wichtig für den Waldboden, aber alles der Reihe nach.
Boden ist nicht gleich Boden. Es gibt ihn in unterschiedlichsten Ausformungen aufgrund verschiedener Einflussfaktorenwie Geologie, Geländeform und Klima.
Die so entstandenen Böden bieten Lebensraum für unterschiedlichste Bodentiere, die jedes für sich eine wichtige Rolle im Bodenkreislauf einnehmen. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen: Streuabbau, die Humusbildung und die Nachlieferung von Nährstoffen.
Dazu muss man wissen, dass Humus ein wichtiger Bodenbestandteil ist, der sich positiv auf die Wasser- und Nährstoffspeicherung auswirkt.
Denkt man an die Bodenfauna, fallen einem hie und da einzelne Tiere ein, aber von einer Horde ist da noch keine Spur. Erst wenn man weiß, dass sie von größeren Tieren (1cm) bis hin zu Kleinsttieren (<100µm) reichen, kann man ihre große Anzahl erahnen.
1g Waldboden (etwa 1 TL) bietet 100 Millionen Bakterienzellen, 60 km Pilzfäden, 30.000 Einzeller und 1000 Fadenwürmer ein zu Hause. Die Horde ist also stets da, ob man sie sehen kann oder nicht!Die unterirdische Bodenfauna besteht aus Kleinsttieren (<100µm; Geißeltiere, Fadenwürmer,…), Kleintieren (100µm – 1 cm; Springschwänze, Borstenwürmer,…) und größeren Tieren ( >1cm; Asseln, Regenwürmer,…).
Ein uns bekannter Begleiter ist der Regenwurm. Es gibt rund 3000 Arten, die in ihrer Größe und Lebensbereich verschieden sind, aber alle sind Pflanzenfresser, die nur selten an die Erdoberfläche treten. Sie bauen weit verzweigte Tunnelsysteme, in denen sie Pflanzenreste oder Erde fressen und sie als wertvollen Humus entlang dieser Tunnel wieder ausscheiden. Die wichtigsten Aufgaben des Regenwurms sind also die Zerkleinerung abgestorbenen Pflanzenmaterials, Ausscheidung von wertvollem Humus und Durchsetzung des Bodens mit Tunnel, wodurch das Erdreich durchlüftet und die Erdschichten vermischt wird.
Man möchte meinen, es sei der Speisepilz gemeint, aber halt! Die Speisepilze sind nur die Spitze des Eisbergs, denn sie werden nur von manchen Pilzen als Fruchtkörper, zum Zweck der Fortpflanzung, ausgebildet. Der eigentliche Pilz mit seinen langverzweigten Wurzeln liegt tief verborgen im Nährmedium. Solche Mycelpilze, aber auch Hefepilze sind enorm wichtig im Abbau verschiedener Substanzen, im Erschließen von tieferen Bodenschichten, in ihrer Funktion als Symbiosepartner mit Bäumen, wovon beide profitieren, und um die Wasserhaltefähigkeit des Bodens zu verbessern.
Bodenbiologie:
www.waldwissen.net
Bodenlehrpfad:
www.wald-in-oesterreich.at/waldboden-sagen-sie-niemals-dreck-zu-ihm/
Mycel:
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