Vegetation steuert die Abflussbildung und die Speicherung am Standort. Bäume können bei Regen 4-6 mm Wasser in der Krone zurückhalten. Bei Grasland beträgt das Rückhaltevermögen 1-1,5 mm.
Besonders bei Gewittern entstehen auf glatten Oberflächen (Straße, Weide) deutlich höhere Abflüsse als im Wald. Abgestorbene Wurzeln in den Waldböden wirken nach dem Absterben als Drainröhren und ermöglichen eine rasche hangparallele Wasserableitung und eine schnelle Versickerung in tiefere Bodenschichten. Zusätzlich stabilisieren sie dadurch die Hänge. Zunehmende Versiegelung (Straßen, Häuser) und intensive Landnutzung (dichte Böden) reduzieren die Aufnahmekapazität des Bodens. Die große Oberfläche und der stockwerkartige Aufbau des Waldes (Baum-, Kraut-, Moosschicht, Humusauflage und Mineralboden) brechen die Schlagwirkung des Niederschlages und ermöglichen eine raschere Infiltration (Eindringen des Niederschlags in den Erdboden). Die Hochwassergefahr ist deutlich geringer.
Am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) werden Modelle (z.B. ZEMOKOST) entwickelt, die unter anderem zur Bemessung von Hochwasserabflüssen verwendet werden. Es ist durch diese Modelle auch möglich, die Auswirkung von Landnutzungsänderungen auf das Abflussgeschehen in Wildbacheinzugsgebieten abzuschätzen.
Wichtig für den Hochwasserschutz sind eine ausreichende Waldausstattung, gezielte Waldbewirtschaftung und eine optimale Waldstruktur. Das heißt, der Wald sollte idealerweise einen stufigen Aufbau, einen Überschirmungsgrad von 70-90% und ausreichend Bodendeckung durch Bodenvegetation besitzen.
Die Beschaffung der Oberfläche beeinflusst den Abfluss
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