Wald in Österreich - Das Portal zu Wald und Holz

Knapp die Hälfte der Fläche Österreichs ist mit Wald bedeckt. Er prägt unser Landschaftsbild, bietet Schutz vor Naturgefahren, leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz, für die Qualität von Luft und Wasser und ist nicht zuletzt ein vielseitiger Erholungs- und Lebensraum für Mensch und Tier. Gemeinsam mit der Holz verarbeitenden Industrie ist der Wald ein großer Wirtschaftsfaktor.


Die Infoplattform „Wald in Österreich“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Anlaufstelle zu allen Themen rund um den Wald- und Holzsektor zu sein.

Die Daten und Fakten zum Wald sind eindrucksvoll

Die Waldfläche in Österreich steigt seit Jahrzehnten. Sie bedeckt rund 4 Mio. Hektar, das entspricht 47,6 % der gesamten Staatsfläche und liegt über dem EU-Durchschnitt von 42 %.

Entwicklung der Waldfläche in Österreich in Mio. Hektar/Anteil an der Gesamtfläche in Österreich. Quelle: BFW 2015 - ÖWI 2007/09

Entwicklung der Waldfläche in Österreich in Mio. Hektar/Anteil an der Gesamtfläche in Österreich. Quelle: BFW 2015 – ÖWI 2007/09

 

Der Holzvorrat im Ertragswald hat mit 1.135 Mio. Vfm (Vorratsfestmeter) einen Rekordwert erreicht. Im Kleinprivatwald stockt mit durchschnittlich 354 Vfm/ha der größte Vorrat aller Eigentumsarten. Im Durchschnitt stocken in Österreichs Wäldern 337 Vfm/ha.

Holzvorratsentwicklung (in Mio. Vfm) seit 1961. Quelle: BFW 2014 - ÖWI 2007/09

Holzvorratsentwicklung (in Mio. Vfm) seit 1961. Quelle: BFW 2014 – ÖWI 2007/09

 

Seit Beginn der Erhebungen in den 60er-Jahren lag die Holznutzung immer unter dem Zuwachs. Der aktuelle jährliche Zuwachs im Ertragswald liegt bei 30,4 Mio. Vfm. Davon werden 25,9 Mio. Vfm genutzt.

Gesamtzuwachs und Gesamtnutzung in Mio. Vfm. Quelle: BFW 2014 - ÖWI 2007/09

Gesamtzuwachs und Gesamtnutzung in Mio. Vfm. Quelle: BFW 2014 – ÖWI 2007/09

 

Österreichs Wald entwickelt sich in eine positive Richtung: Seit Jahrzehnten geht der Trend in der Waldbewirtschaftung hin zu mehr Naturnähe. Dies zeigt sich am steigenden Anteil an Laubhölzern und Sträuchern sowie dem Rückgang von Fichtenreinbeständen und der Entwicklung hin zu Mischbeständen.

Waldflächenanteile nach Mischungstypen im Ertragswald in Prozent. Quelle: BFW 2014 - ÖWI 2007/09

Waldflächenanteile nach Mischungstypen im Ertragswald in Prozent. Quelle: BFW 2014 – ÖWI 2007/09

 

Abgestorbenes Holz in Form von stehenden Baumstümpfen und liegenden Stämmen bildet einen Lebensraum für eine Vielfalt von Organismen und wird nach der Humifizierung zu einem wichtigen Bestandteil des Waldbodens. Viele Arten sind während eines Teils ihres Lebenszyklus auf dieses Totholz angewiesen. Seit den 90er-Jahren hat sich der Totholzanteil fast verdoppelt und liegt nun bei 8,4 m³/ha.

 

Eine solide Aus- und Weiterbildung

Das forstliche Ausbildungssystem in Österreich kann sich sehen lassen. Es gibt Fachkurse, z.B.: an den Ausbildungsstätten in Gmunden oder Ossiach, oder an der Forstfachschule Waidhofen, Lehrberufe, Höhere Lehranstalten (HBLA f. Forstwirtschaft Bruck/Mur) bis hin zur akadamische Ausbildung an der Universität für Bodenkultur in der Forst- und Holzwirtschaft).

 

Wirtschaftliche Bedeutung des Sektors

Die Forstwirtschaft ist zusammen mit der Holz-, Papier- und Plattenindustrie von großer wirtschaftlicher Bedeutung.

Der Anteil des Waldsektors am BIP betrug 2012 zwar nur 1,8 %, absolut betrug die Bruttowertschöpfung 5 Mrd. €. Mit einem Außenhandelsbilanzüberschuss von 3,69 Mrd. € zählt die Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier aber mit zu den wichtigsten Positionen des österreichischen Außenhandels. Rund 300.000 Personen beziehen ein Einkommen aus dem Wald- und Holzsektor.

 

Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier

Im Rahmen der Kooperationsplattform FHP (www.forstholzpapier.at) werden vielfältige Kräfte zu einem Ziel gebündelt, um Holz als den Roh- und Werkstoff der Zukunft zu positionieren.

FHP betreibt neben den Projekten der FHP-Arbeitskreise intensives Lobbying in Politik und Gesellschaft, um die Produktion und Verwendung von Holz zu steigern, damit allen Partnern – vom Waldbesitzer bis zur Holz verarbeitenden Industrie – ein Mehrwert entsteht. Hierzu zählen z.B. Positionspapiere zu forstpolitisch relevanten Themen oder Programme zur Steigerung der Holzverwendung.

 

Die Österreichische Holzindustrie

Im Fachverband der Holzindustrie Österreich sind ca. 1.400 Betriebe mit rund 28.000 Beschäftigten vereint. Die überwiegende Anzahl dieser Mitglieder sind Klein- und Mittelbetriebe, häufig in Familienbesitz. Oft sind diese in strukturschwachen Gebieten angesiedelt und somit einzige Arbeitgeber der Region.

Der Produktionswert dieser Firmen liegt bei 7,4 Mrd. EUR im Jahr. Die Holzindustrie ist eine stark außenhandelsorientierte Branche mit einer überaus hohen Exportquote von knapp 66 % im Jahr 2013. Insbesondere wird nach Deutschland und Italien exportiert. Der Handelsbilanzüberschuss, d.h., der wertmäßige Überhang der exportierten Produkte gegenüber den Importierten betrug 2013 EUR 1,12 Mrd. Insbesondere werden Nadelschnittholz, Leimholz, Holzwerkstoffe (Platten) und Ski exportiert. Der Import von Holzprodukten verzeichnete 2013 einen Wert 3,7 Mrd. EUR.

Details: www.holzindustrie.at

 

Die Österreichische Papierindustrie

Die österreichische Papierindustrie erzeugt an 27 Standorten über 5,2 Millionen Tonnen Papier und Pappe sowie rund 1,5 Millionen Tonnen Zellstoff. Die Exportquote liegt bei über 85 Prozent.

Details: www.austropapier.at

Ein Leistungsbericht der Wertschöpfungskette Holz findet sich hier:

http://www.forstholzpapier.at/images/stories/Leistungsbericht_druckvariante.pdf