Wald ist in unserer Gesellschaft ein Landschaftselement, das stetig an Bedeutung gewinnt. Dies zeigt sich einerseits in der stetig zunehmenden Waldfläche in Österreich als auch im steigenden Stellenwert, den Wald in der Bevölkerung einnimmt. Auch die Tatsache, dass Wald und dessen nachhaltige Nutzung bei gleichzeitiger Erhaltung aller sozialen, ökonomischen und ökologischen Funktionen ein immer größer werdendes Thema in Österreich, in der EU und weltweit ist, demonstriert dessen Wichtigkeit.
Die Österreichische Waldinventur (ÖWI) wird seit den 1960er Jahren durchgeführt und erfasst Daten die sowohl die Beurteilung des Waldzustandes als auch die Zustandsveränderungen erlauben. Laut der ÖWI 2007/2009 beträgt die Waldfläche in Österreich 3,99 Mio. Hektar Wald, das entspricht 47,6% der gesamten Staatsfläche. Dies liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt, bei dem 42 % der Gesamtfläche mit Wald und ihm gleichgestellte Flächen (176 Mio. ha – Stand 2010) bedeckt sind. Seit Beginn der ÖWI 1961 kann eine ständige Zunahme der Waldfläche in Österreich festgestellt werden. Im Vergleich zur ersten Inventurperiode 1961/1970 hat die Waldfläche bis heute um etwa 300.000 ha zugenommen. Allerdings nimmt die Geschwindigkeit der Neubewaldung langsam ab. So verlangsamte sich die Waldflächenzunahme seit 1992 von 7.700 ha pro Jahr auf mittlerweile 4.300 ha pro Jahr.
Die Flächenzunahme ist nur teilweise auf menschliche Eingriffe wie Neuaufforstungen zurückzuführen. Zu einem deutlich größeren Teil beeinflussen der Wald selbst, der natürlichen Sukzession folgend, vor allem im Zuge des Randlinieneffektes, sowie kleinflächige Naturkatastrophen die Flächenveränderung. Die neuen Waldflächen stocken zu 60 % auf ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen, wie Almen, Weiden und Mähwiesen und zu etwa einem Drittel auf Extremstandorten und Naturflächen, wie Rutschflächen, Nass- und Moorstandorte, Schutt- und Schotterflächen, Blockhalden und Böschungen. Die übrigen Neuwaldflächen sind ehemalige Bergbauflächen, Deponien und sonstige Flächen.
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