Der Wald liefert nicht nur Holz
Der Wald bietet neben dem Rohstoff Holz eine Vielzahl anderer tierischer und pflanzlicher Rohstoffe, wie Wildbret, Pilze, Beeren, Kräuter oder Harz, und daraus weiterverarbeitete Produkte.
Die Erträge aus dem Verkauf dieser Produkte bleiben in der Regel deutlich hinter jenen aus dem Holzverkauf zurück. Daraus eine geringe wirtschaftliche Bedeutung abzuleiten wäre jedoch falsch, da viele Produkte überwiegend für den Eigengebrauch genutzt werden oder deren Nutzung direkt oder indirekt die Basis für andere Wirtschaftsbereiche ist.

Folgende Nichtholzprodukte können angeführt werden:
- Christbäume: Während die Bedeutung von auf Waldboden gewonnen Christbäumen abnimmt, ist eine deutliche Zunahme der Christbaumkulturen zu erkennen.
- Pilze: Die Nutzung von Pilzen ist im Forstgesetz festgeschrieben, wonach das Sammeln bis zu einer Menge von 2 kg pro Tag und Person grundsätzlich erlaubt ist. Pilze unterliegen jedoch nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Rechts der Verfügungsgewalt des Waldeigentümers, weshalb das Sammeln nur auf Widerruf im vorgegebenen Rahmen gestattet ist. Wirtschaftlich hat die Bedeutung heimischer Pilze seit den 1970er-Jahren deutlich abgenommen. Der Großteil der vermarkteten Pilze wird derzeit importiert.
- Früchte, Beeren und Nüsse: Wildobst und Nüsse von Waldgehölzen sowie Beeren aus Waldbeständen werden größtenteils in der Weiterverarbeitung verwendet oder direkt vermarktet. Ausmaß und Wert dieser Verwendung sind nur schwer abzuschätzen, dürfte aber wesentlich geringer sein als von Früchten aus dem Streuobstbau.
- Harze, Rohmaterialien für medizinische Zwecke, aromatische und färbende Produkte: Die Harznutzung hat in Österreich in den letzten Jahrzehnten stetig an Bedeutung verloren. Den geringen nationalen Absatzmöglichkeiten steht ein hoher Preis- und Konkurrenzdruck auf dem Weltmarkt gegenüber. Noch geringer einzuschätzen ist die Relevanz der Herstellung von Extrakten und ätherischen Ölen aus Waldpflanzen, abgesehen von Zirbelkiefer- und Latschenkiefernöl. Inklusive Kräutern, die vorwiegend direkt vermarktet werden, wurde ein Gesamtwert von rund 0,23 Mio. € erhoben.
- Dekoration: In Österreich betrifft die Vermarktung von Dekorationsmaterial vor allem Schmuckreisig als Koppelprodukt aus der Christbaumnutzung. Andere direkt vermarktete Produkte aus Ästen, Zweigen, Wurzelholz und Zapfen befinden sich noch außerhalb des Erhebungsrahmens.
- Andere pflanzliche Produkte: Neben den genannten pflanzlichen Produktgruppen ist vor allem reproduktives Material als Forstpflanzen und Saatgut relevant.
- Wildbret
- Felle, Häute und Trophäen
- Waldhonig
- Fischerei